NGOs und NPOs: Definition, Gemeinsamkeiten und Unterschiede
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NGOs: Was ist eine NGO und welche gibt es? Was ist eine NGO?
Unter NGOs, den sogenannten Non-Governmental Organisations (Deutsch: Nichtregierungsorganisationen), versteht man unabhängige, nichtstaatliche und meist international ausgerichtete Organisationen, die keine Gewinnziele verfolgen. Diese privaten, gemeinnützigen Organisationen setzen sich für soziale, gesellschaftspolitische oder umweltrelevante Zwecke ein. Zu den Themenfeldern gehören z.B. Entwicklungszusammenarbeit, Menschenrechte, soziale Gerechtigkeit, humanitäre Hilfe oder Umwelt- und Klimaschutz. In Deutschland findet man sie häufig als eingetragene Vereine (e.V.) oder private Stiftungen. Beispiele für sehr bekannte NGOs sind etwa Greenpeace, Amnesty International und die Stiftung Warentest.
Zu den Haupteinnahmequellen zählen neben den Mitgliedsbeiträgen vor allem auch Spenden, die Erlöse aus dem Verkauf von Waren und Dienstleistungen sowie staatliche Fördermittel. Die Aktivitäten finden meistens in Form von Projekt- und Kampagnenarbeit statt. Die Mission von NGOs ist es, öffentliche Aufklärungs- und Sensibilisierungsarbeit zu leisten. Zudem spielt oftmals der aktive Dialog mit politischen Entscheidungsträger eine zentrale Rolle (Advocacy-Arbeit). Da Bonn bis 1999 Regierungssitz der Bundesrepublik war, ist hier die Dichte an NGOs verhältnismäßig hoch.
Was ist der Unterschied zwischen einer NGO und einer NPO?
Die Begriffe Non-Governmental-Organisation (NGO) und Non-Profit-Organisation (NPO) werden häufig synonym verwendet. Auch wenn sie sehr viele Überschneidungspunkte haben und es für keinen der beiden Begriffe bislang eine allgemeingültige Definition gibt, bestehen zwischen den beiden Organisationsformen feine Unterschiede.
Non-Governmental-Organisationen (NGOs) vertreten politische und gesellschaftliche Interessen, gehören aber ausdrücklich (wie der Name schon vermuten lässt) nicht einer Regierung an, auch wenn sie mit ihrer Lobbyarbeit in der Politik natürlich oft mitmischen und sich z.B. für stärkere Klimaschutzgesetze oder den Schutz von Menschenrechten einsetzen. NGOs sind daher oftmals international, mindestens jedoch national ausgerichtet.
Non-Profit-Organisationen (NPOs) können auch private Mitgliederinteressen vertreten (Beispiel: Unternehmensverbände) und sind in der Regel eher regional/lokal orientiert. Zudem können NPOs auch in der Trägerschaft der öffentlichen Hand sein – in diesem Falle erbringt die NPO eine Dienstleistung für den Staat. Beispiele hierfür sind z.B. Kliniken, Hochschulen oder Museen.
Sowohl NPOs als auch NGOs sind Teil des sog. Dritten Sektors, der per Definition abgegrenzt wird von staatlichen Verwaltungseinheiten und von privatwirtschaftlichen, profit-orientierten Unternehmen. Während sich der Staat über Steuern und Abgaben und ein Wirtschaftsunternehmen über Gewinnerzielung am Wettbewerbsmarkt finanziert, erhalten Organisationen des Dritten Sektors hauptsächlich Gelder über z.B. Mitgliedsbeiträge, Spenden, Fördermittel oder Gebühren.
NGOs als Arbeitgeber
Wer bei einer NGO arbeiten will, sollte sich mit deren Zielen identifizieren können. Nicht nur die Leidenschaft zum Engagement ist dabei gefragt, sondern auch die nötigen fachlichen Qualifikationen. Die Jobmöglichkeiten sind vielfältig: Sprachwissenschaftler*innen werden z.B. für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie redaktionelle Aufgaben gesucht. Genauso gefragt sind aber auch Betriebswirte, die dafür zuständig sind, Geschäftsvorgänge zu verwalten, zu optimieren und zu gestalten. Auch für Experten für Internationale Zusammenarbeit, Informatiker, Ingenieure, Agrarwissenschaftler , Juristen und Menschen mit anderen Qualifikationen bieten sich attraktive Berufsmöglichkeiten.